Die 3 Hauptursachen dafür, dass dein Pferd (noch immer) nicht in die Losgelassenheit kommt

Ich erinnere mich so gut daran, als ich früher nahezu nach jeder Einheit aufgrund mangelnder Losgelassenheit des Pferdes frustriert vom Pferd gestiegen bin. Teilweise unter Tränen (gut, das könnte auch an der Pupertät gelegen haben) – Da waren falscher Ehrgeiz und eine “Das-muss-doch-gehen-Mentalität” Tagesordnung. Meistens habe ich anschließend gemerkt: “Mensch, das war mein Fehler. Tut mir leid. Ich weiß, du gibst eigentlich dein Bestes.”

 

Erkennst du dich darin wieder? Beziehungsweise: Du weißt, dass dein Pferd alles gibt, weißt aber nicht so recht, was eigentlich die Wurzel des Problem ist, um nicht immer wieder in diesen Strudel aus Frust zu kommen, weil dein Pferd nicht loslässt?

 

Dann ist diese Podcastfolge/Blogpost wie für dich gemacht. Denn nach dieser weißt du warum dein Pferd noch (immer) nicht losgelassen läuft – Weil du die drei HAUPTURSACHEN für mangelnde Losgelassenheit endlich kennst. Dadurch sparst du dir unheimlich viel Zeit und Nerven, weil du endlich parat hast, worauf du in Zukunft achten musst. 

 

Wenn du bereits an dem Punkt bist und weißt, dass das Problem ja meist im Sattel sitzt ODER ein Thema mangelnder Balance des Pferdes ist, verspreche ich dir eins: Nach dieser Folge sind die Herausforderungen zwar nicht weggeblasen, aber du wirst glasklar wissen, mit welcher Herausforderung du es eigentlich genau zu tun hast und was du tun musst, um den Frust hinter dir zu lassen.

 

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fehlende Losgelassenheit-Ursache #1:

 

Die natürliche Schiefe: Höre auf dich über dein nach außen oder innen driftendes Pferd zu wundern!

 

Hast du auch ein Giraffen-Pferd? Oder eines, dass dir beim Longieren immer auf dem Schoß sitzt oder beim Reiten vor der Voltenmitte einfach immer magisch angezogen wird? 

 

Dann hast du es ziemlich sicher mit der natürlichen Schiefe zu tun, aufgrund der dein Pferd nicht loslassen kann

 

Für die natürliche Schiefe werden gemeinhin verschiedenste Ursachen angeführt, sei es die Lage des Fohlens im Mutterleib oder die Blinddarmtheorie. Fakt ist: Dein Pferd ist ebenso schief wie du Rechts-oder Linkshänder bist. 

 

Es wird auch oft von der sogenannten Händigkeit gesprochen, oder von der “holen und falsch holen Seite”. Egal wie wir die Tatsache einer mangelnden, natürlichen Balance nennen, jedes Pferd hat diese und versucht diese durch Kompensationsmuster auszugleichen. 

 

Ein Beispiel: Dein Pferd fußt mit dem rechten Hinterbein nicht unter den Schwerpunkt sondern an diesem vorbei. Das kompensiert es, in dem es auf die linke Schulter fällt. 

 

Du brauchst dich darüber nicht wundern und du brauchst dir daran auch nicht die Zähne ausbeißen. Denn das Problem mangelnder Losgelassenheit durch die Schiefe ist größer. Du behebst es nicht, in dem du immer und immer wieder die Schulter korrigiert, sondern in dem du dein Pferd analysiert und es langfristig gut gymnastiziert.



 

fehlende Losgelassenheit-Ursache #2:

 

Ein störender Sitz: Hier kommt einer der größten unbemerkten Sitz-Fehler, den viele Reiter machen und sich dann wundern, warum ihr Pferd nicht dehnungsbreit ist. 

 

Das Erreichen von Losgelassenheit beim Reiten ist nichts, was durch bloßes Abwarten und Hoffen irgendwann einfach kommt. Du solltest dein Pferd optimal dabei unterstützen, sodass es überhaupt in die Losgelassenheit kommen kann!

 

Gerade mit Reiter auf dem Rücken haben viele Pferde anfangs Schwierigkeiten, loszulassen. Und in vielen Fällen könnte dieses Problem SO EINFACH BEHOBEN WERDEN.

 

Denn in mind. 50 Prozenz der Fälle trägt der Sitz des Reiters einen Großteil dazu bei, dass das Pferd gar nicht loslassen kann! Solange der Reiter dem Pferd in der Lende hängt und hinter der Bewegung, das heißt, mit dem gesamten Schwerpunkt zu weit hinten ist, wird das Pferd schwer in die Losgelassenheit finden. 

 

Mein Tipp für dich: Teste doch einfach mal: Schwerpunkt weiter vor, mal eher entlastend sitzen und schauen, was passiert. (Übrigens, es ist völlig okey, wenn du deinem Pferd eine Zeit lang aktiv beim dehnen hilfst, in dem du es so im Sitz unterstützt. Irgendwann gehst du dann zurück zum Vollsitz).

 

 

 

fehlende Losgelassenheit-Ursache #3:

 

Deine Hilfengebung: 3 Ansatzpunkte, um mit deiner Hilfengebung SOFORT positiv auf die Losgelassenheit deines Pferdes zu wirken

 

Kennst du das, dein Reitlehrer sagt dir, du sollst einfach mal die Zügel etwas länger lassen und plötzlich läuft dein Pferd viel lockerer? Kaum ist er aber weg und du reitest wieder allein, fällst du zurück in alte Muster und dein Pferd läuft wieder klemmiger.

 

Im Unterricht sehe ich wöchentlich Fälle wie diesen. Eine klitzkleine Veränderung der Hilfengebung zieht einen riesen Aha-Moment bei Reiter und Pferd nach sich. 

 

Ein beliebtes Beispiel: die berüchtigte innere Hand. Solange der Reiter immer wieder mit der inneren Hand nach innen zieht und so die Biegung des Pferdes “erzeugen” will, funktioniert das mit der Losgelassenheit nicht. 

 

Also: Die Hilfengebung ist eine DER Stellschauben, wenn es um die Losgelassenheit deines Pferdes geht.

 

Im Überblick heißt das: 

  • Sitz & Hilfen müssen zusammenpassen 
  • Hilfen sollen helfen, nicht stören und behindern 
  • nur wenn sich dein Pferd auf deine Hilfen verlassen kann, wird es sich loslassen und z.B. vertrauensvoll an deine Hand herantreten 
  • Hilfen dürfen die Bewegung des Pferdes nicht behindern, z.B. durch eine rückwärtswirkende Hand.



Meine drei Ansatzpunkte, um hier eine sofortige Verbesserung zu erzielen: 

  1. Richtiges Zügelmaß überprüfen, 
  2. Nickbewegung zulassen, 
  3. Die Hand wirkt niemals rückwärts.

 


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Deine 

 

SiljaSchiesswohl

info@siljaschiesswohl-reitkunst.de
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